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„Bei den an der Wand entstandenen Zeichnungen, die immer bis zum Boden hinab reichen, wird die Bodenlinie zum Horizont. Dadurch markieren sie den Ort ihrer Entstehung und vor allem auch den Ort des Künstlers. Sie werden zum Gegenüber des Künstlers, das jeweils durch die Berührung seiner Hände entsteht. Die auf dem Boden entstandenen Kreise oder auch „Wegzeichnungen“ dagegen sind Bilder des Ortes selbst. Sie sind identisch mit dem Standort und dem Bewegungsort des Künstlers.“
Thomas Köllhofer, 2002
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„In all den zarten und sensiblen Grauspuren, den kraftvollen und impulsiv mit Armen, Händen und Fingern, mit dem gesamten schwingenden, sich reckenden und hinabbeugenden Körper gezeichneten Linien, Schlieren, Furchen und dichten Formgebilden kommt gleichsam Hageböllings passioniertes Ringen mit den disputierenden Kräften seines eigenen Geistes und Körpers und den physikalischen und materiellen Kräften zum Ausdruck. Ist das am Anfang suchend Entstandene, das scheinbar flüssiger, lockerer, unbeschwerter und zufälliger Erscheinende die größere Kraft oder das wahrhaft körperliche Arbeit abverlangende, schwarz sättigende Formen, Verdichten von ersten Ideen und sich bei gewonnenem Selbstvertrauen zur Materie Bekennen?
Wir haben bereits mehrmals gespürt, dass beide Komponenten einander bedürfen. Hageböllings Zeichnungen erinnern uns daran, dass sich viel Bewegendes hinter dem Sichtbaren ereignet. Sie vermitteln zudem die Erkenntnis, dass man Geschehenes nicht auslöschen sollte und auch nicht kann. Sagt unsere körperliche Gestalt nicht erst etwas über unseren Geist und unsere Fähigkeiten aus, wenn unser Verstand und unsere Emotionen sich ihrer als Werkzeug bedienen? Ähnlich verfährt auch Wilfried Hagebölling beim Zeichnen. Er erschafft im dimensionalen Verhältnis eins zu eins, unter kreativer Einbringung seiner psychischen und physischen Gesamtpersönlichkeit, zeichnerische Werke, deren gestalterische Entstehungsweise zugleich ihren Sinn und Inhalt bedeutet.“
Gerhard Kolberg, 2002
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